Mit Psychosomatik (altgr. ψυχή psyché für Atem, Hauch und Seele und σώμα soma für Körper, Leib und Leben) wird in der Medizin die Betrachtungsweise der Patienten bezeichnet, in der die individuellen geistig-seelischen Reaktionsweisen von Menschen in Gesundheit und Krankheit und deren Zusammenhänge mit körperlichen Vorgängen und sozialen Lebensbedingungen betrachtet werden. Ihre Erforschung und Umsetzung in der Krankenbehandlung erfolgt in der Psychosomatischen Medizin. Die theoretischen Modelle zur Erklärung der dabei festgestellten Zusammenhänge variieren seit den ersten Ärzteschulen auf Kos im griechischen Altertum erheblich. Noch heute gilt es dabei wegen des sachlichen Übergewichts organpathologischen Denkens in der Medizin, „nicht dem Körperlichen weniger, sondern dem Seelischen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Psychosomatische Erkrankungen sind dadurch gekennzeichnet, dass körperliche Beschwerden durch seelische Probleme erzeugt bzw. verstärkt werden. Auch umgekehrt ist eine körperliche Erkrankung eine psychische Belastung, sodass z.B. durch chronische Schmerzen eine Depression entwickeln können. Typische Beispiele für psychosomatische urologische Erkrankungen sind chronische Blaseninfekte, chronische Prostatitis, Beckenschmerzen und sexuelle Störungen.
Eine psychosomatische Behandlung besteht in der Hauptsache in regelmässigen Gesprächen. Einerseits zur Erkennung von persönlichen Verhaltensweisen und Zuständen, die mit der bestehenden Erkrankung zusammenhängen. Andererseits zur Klärung von Lösungsmöglicheiten bzw. möglichen Therapien.