Wir alle kennen den Begriff aus der Umweltdiskussion. Die Ozonschicht unserer Erde schützt uns vor schädigenden Sonnenstrahlen. Auf der anderen Seite ist eine zu hohe Ozonkonzentration in der Atemluft gefährlich für die Atemwege. Es handelt sich bei diesem Gas um eine sehr instabile chemische Verbindung von 3 Sauerstoffatomen (O3), deren herausragende Eigenschaft darin besteht sehr gerne und rasch mit anderen Stoffen neue Verbindungen einzugehen. Bei der Lungenoberfläche führt dies zu einer Schädigung, bei anderen Organen kann dieses Verhalten verschiedene Reaktionen auslösen, die heilend wirken.
Sowohl die aggressive als auch die eher regulierende Wirkung von Ozongas können medizinisch genutzt werden. So kann Ozon Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilze abtöten. Daher wird Ozon u.a. zur Wasserreinigung eingesetzt. Je nachdem wie bzw. wo es verabreicht wird hat es ausserdem verschiedene Reizwirkungen auf den Organismus. Wird es direkt auf offene Wunden appliziert, kommt es zu einer Aktivierung der Heilungsvorgänge. Dies geschieht einerseits durch einen reinigenden Effekt und andererseits durch eine Stimulierung der für die Wundreparatur zuständigen Körperzellen. Ausserdem wird die lokale Durchblutung angeregt. Eine andere Art der medizinischen Verwendung besteht in der Verabreichung von Ozon in das Blut bzw. in das Gewebe. Dabei werden auch verschiedene Reizreaktionen ausgelöst. Nachdem das Ozongas innerhalb von Sekundenbruchteilen in den Blutzellen verschwunden ist, wird ein System aktiviert, welches der Abwehr von Mikroorganismen und Radikalen dient. Bei Letzterem handelt es sich um Substanzen, die die Körperzellen schädigen können. Zusätzlich werden die roten Blutkörperchen dazu angeregt, den in der Lunge aufgenommenen Sauerstoff leichter ins Gewebe abzugeben. Auch die Elastizität dieser Blutzellen wird verstärkt, sodass das Blut leichter durch enge Gefässe fliessen kann. Ebenfalls von Bedeutung ist die Wirkung des Ozon auf die Blutplättchen, den sogenannten Thrombozyten. Wird eine Wunde erzeugt, so kleben diese aneinander und bilden so einen Klumpen, der geöffnete Blutgefässe verschliesst. Unter ungünstigsten Bedingungen kann diese Eigenschaft zu Verstopfung der Gefässe und z.B. zu einem Herzinfarkt führen. Das Ozon vermindert die Fähigkeit der Blutplättchen sich aneinander zu legen. Ein zusätzlicher sehr wichtiger Wirkungsmechanismus des Ozon ist die Aktivierung bzw. Regulierung der Abwehrzellen, wodurch der Organismus sich besser verteidigen kann. Daneben gibt es einen ausgleichenden Einfluss bei überschiessenden Abwehrreaktionen wie z.B. bei Allergien oder chronischen Entzündungen. Neu ist die Erkenntnis, dass diese Therapie auch den allgemeinen bzw. im speziellen den Zuckerstoffwechsel fördert, wodurch bei Diabetes-Patienten neben der bereits erwähnten Durchblutungsverbesserung eine Regulierung des Blutzuckers erreicht werden kann. Trotz zahlreicher medizinischer Fortschritte in den letzten Jahrzehnten sind besonders chronische Erkrankungen mit modernen Methoden oft nur unbefriedigend behandelbar. Diese Erfahrung gilt u.a. für chronische oder rezidivierende Infektionen verschiedenster Organe. Antibiotika können hier vorübergehend eine Besserung erreichen, sind aber langfristig häufig nicht erfolgreich, sodass der Betroffene aus dem Teufelskreis der immer wieder auftretenden Erkrankung nicht herauskommt. Hauptgrund dafür ist eine Schwäche des Immunsystems, die durch Antibiotika nicht behandelt werden kann, sondern ganz im Gegenteil, häufig noch verstärkt wird. Auch Folgen von Durchblutungsstörungen stellen die Medizin vor oft nur schwer lösbare Aufgaben. Die Ozontherapie bietet in diesem Zusammenhang einen sicheren und erfolgreichen Behandlungsweg.
Nach Entnahme einer kleinen Menge Blut wird Ozon zugeführt, welches sofort in die Blutzellen eindringt, um dort die gewünschten Reaktionen auszulösen. Danach wird es dem Patienten als Infusion wieder zugeführt.
Direkte Begasung von erkrankter Haut oder Schleimhaut.
Auftragen von ozonisiertem Wasser auf erkrankte Haut oder Schleimhaut.